Der Bahnhof Weilheim

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Stationssteckbrief der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mit Angaben zu allen Einrichtungen für den Reiseverkehr

Aktuelle Abfahrts- und Ankunftstafel

Der Bahnhof Weilheim ist der wichtigste Knotenpunkt im Werdenfels-Netz. Hier treffen die Werdenfels-, Ammersee- und Pfaffenwinkelbahn aufeinander. Das erhebliche Zugaufkommen wird mit fünf Bahnsteiggleisen bewältigt. Dabei dienen die Gleise 1-3 der Werdenfelsbahn, während die Gleise 4 und 5 für die, zwischen der Ammersee- und Pfaffenwinkelbahn durchlaufenden Züge vorgesehen sind.

Während selbst Oberau ICE-taugliche Bahnsteige erhielt, verharrte Weilheim, trotz seiner Wichtigkeit, jahrzehntelang im Dornröschenschlaf mit seinen nur wenigen Zentimeter hohen Bahnsteigen. Wo sonst Bürgermeister permanent die Werbetrommel für einen barrierefreien Ausbau rührten und eine z.T. weit entfernt statt findende Ski-WM als Argument ins Feld führten, wurden in Weilheim lediglich ehrenamtliche Hilfstruppen mit Unterschriftensammlungen und der Organisation von Runden Tischen beauftragt. Dort ließ man sich kurz und knapp abfertigen und verkroch sich wieder in seine Abwartehaltung.

2016/17 erfolgt nun endlich der Ausbau. Dabei werden die Bahnsteige 1 und 2/3 auf die, für die Talent-Triebzüge notwendige Höhe von 76 cm, der Bahnsteig 4/5 auf die, zu den LINT-Triebwagen passenden 55 cm gebracht. Weiters werden endlich Aufzüge eingebaut. Wann der, von der Stadt auf dem Gelände des nördlichen Güterhofes geplante neue Busbahnhof erstellt wird, ist noch nicht sicher. Im Haushalt 2017 sind zumindest Mittel eingestellt um die bereits zugesagten Zuschüsse zu sichern.

Die ehemals sehr umfangreichen Gleisanlagen wurden auch hier im Laufe der Zeit reduziert. Durch den elektrischen und Dieselbetrieb waren die Behandlungsanlagen für Dampflokomotiven am nordwestlichen Bahnhofskopf bald überflüssig. Nur eine Tankstelle für Dieseltriebfahrzeuge blieb übrig.

Durch die Aufgabe des Güterverkehrs im gesamten Werdenfels-Netz wurden sämtliche Gütergleise nicht mehr gebraucht. Bis auf Gleis 6 und 7, die zum Abstellen der Talente dienen und zwei Stumpfgleisen, auf denen die LINT abgestellt werden, wurden alle westlichen Gütergleise entfernt und sind eine1 P&R-Anlage gewichen. Ebenso wurde der nördliche Ladehof geräumt, auf dem jetzt ein Busbahnhof entstehen soll.

Am längsten konnte sich noch der südliche Ladehof mit seiner Kopf- und Seitenrampe halten, da er für Panzerverladungen der Bundeswehr aus Murnau gebraucht wurde. Nach einem letzten Hoch für die Baumateriallogistik beim Umbau des Bahnhofes Tutzing wurde auch er geräumt. Wo die Bundeswehr, die wider Erwarten in Murnau bleibt, in Zukunft noch Material verladen kann, ist mehr als eine gute Frage.

Die beiden Gleisanschlüsse Zarges und Neidhart sind längst Geschichte, der außerhalb des Bahnhofes and der Strecke nach Murnau gelegene Anschluß Trifthof ebenso.

Bis 1983 verfügte der Bahnhof Weilheim über je ein mechanisches Stellwerk an den beiden Bahnhofsköpfen. Seit dem wir der Bahnhof, samt der beiden benachbarten Betriebsbahnhöfe Polling und Wilzhofen, durch ein Stellwerk des Typs Lorenz von einem an Gleis 1 gelegenen Turm gesteuert. Seit dem Morgen des 21.11.2016 übernahm ein neues elektronisches Stellwerk (EStw) den Stellbereich. Gleichzeitig wurde die Bedienung des EStw Garmisch-Partenkirchen ebenfalls nach Weilheim verlegt. Das alte Lorenz-Stellwerk Wf ging zeitgleich außer Betrieb. Nachdem die Bedienung eine Zeit lang aus einem provisorischen Container neben dem alten Stellwerk erfolgte, wurden die Bedienplätze, nachdem die alte Technik aus dem Turm entfernt wurde, dorthin verlagert.
Im Sommer 2018 hielt auf der Kochelseebahn Tutzing - Kochel ebenso die elektronische Steuerungstechnik Einzug. Der Bedienplatz dafür wurde ebenfalls im Stellwerksturm in Weilheim angesiedelt, dass damit zum Steuerungszentrum des ganzen Werdenfelsnetzes wurde.

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